Der politische Prozess in Bolivien: Dilemmata und Spannungen zwischen Staat und sozialen Bewegungen
In: Andere mögliche Welten?: Krise, Linksregierungen, populare Bewegungen ; eine lateinamerikanisch-europäische Debatte, S. 48-62
Der so genannte Transformationsprozess in Bolivien hat heute ebenso viele Bedeutungen, wie es politische Interessen gibt, die ihm einen bestimmten Inhalt zu verleihen versuchen. Die Notwendigkeit, sich zu legitimieren, veranlasst die staatlichen Autoritäten, den Prozess als "Revolution" zu bezeichnen, und die konservativen oligarchischen Sektoren akzeptieren diese Bezeichnung, geben ihm jedoch die negativste, von antikommunistischen Ängsten beherrschte Bedeutung. Der Beitrag betrachtet die politischen Entwicklungen in Bolivien insbesondere in Hinblick auf das Verhältnis von Staat und sozialen Bewegungen. Der Beitrag gliedert sich in zwei Teile: der erste beschreibt den proletarisch-indigenen Charakter und geht auf die Perspektiven der sozialen Kämpfe in Bolivien ein. Der zweite Teil des Beitrags ist der Frage gewidmet, ob Bolivien ein Staat der sozialen Bewegungen ist. (ICA2)